NEUBAU   
 


Der Orgelbau umfasst ein weites Feld handwerklicher
Techniken, von Holz- und Metallverarbeitung über die
Feinmechanik bis zur Elektrotechnik, verbunden mit
Wissen und praktischer Erfahrung.
Dazu kommt die klangliche Gestaltung durch die
Festlegung der Pfeifenmensuren dem jeweiligen
Raum und der klanglichen Idee entsprechend sowie
die Ausarbeitung der Instrumente bei der Intonation.

Soll die Orgel eine „wirkliche Königin der Instrumente“
werden, so kann sie unter Bedachtnahme auf ihre
Einheit nicht gleichzeitig eine „demokratische Orgel“,
also ein Kompromiss aus verschiedenen Ideen sein.

 
Das neue Orgelwerk soll eine stilistische Einheit mit dem Kirchenraum bilden, wobei
so genannte moderne Formen genauso ihre Berücksichtigung verdienen wie
traditionelle Erscheinungsbilder. Eine entscheidende Rolle beim Neubau kommt der
Bewältigung der Akustik des Raumes zu, die höchste künstlerische Ansprüche an
den Orgelbauer im Hinblick auf die Mensuration und Intonation der Pfeifen stellt.
 


  
„Die Musik einer Orgel ist Mittler zwischen Diesseits und Jenseits.“

So soll der Klang der Orgel, von einfühlsamer Schönheit bis zu kraftvoller Klarheit,
der feiernden Gemeinde Stütze und Wegweiser sein. Sie soll in ihrem kraftvollen
Ausdruck überzeugender Vermittler der Frohbotschaft werden. Die Orgel soll
eins werden mit der feiernden Gemeinde und dem Raum, in dem sie steht.

 



 
 





 
 Die lebendige Gestaltung des Orgelprospektes kann sich in Schlichtheit des
 Gehäuses und Hervorhebung der Prospektpfeifen genauso wie in einem sehr
 dominanten, mit viel Bögen, Schwüngen und Verzierungen versehenen
 Gehäuseaufbau ausdrücken.
 Naturholz, einfache farbliche Fassung, verschiedenste Marmorierungen,
 einfache Ziergitter, kunstvoll von Hand geschnitzte und vergoldete
 Schleierbretter, mit natürlichen Ölen veredelte Oberflächen, ......
 Eine große gestalterische Vielfalt ist möglich. 
 



 
 
 Zur Technik gehört die gesamte Spieleinrichtung, also die Klaviaturen, Register-
 und Koppelzüge, sowie die Anlage zur Übertragung des Tastendruckes auf die  Pfeifenventile und das Windwerk.
 Die eigentliche Spieltraktur hängt wie ein filigranes Gitterwerk aus feinen
 Holzstäben, den „Abstrakten“, unter den Windladen und ermöglicht mit
 individuellem Druckpunkt eine klar differenzierte Artikulation.
 Wenn Größe und Anlage der Orgel es erfordern, werden mechanische
 Systeme mit elektrischen Komponenten ergänzt.
 



 

 Die Registerzüge und Tasten bilden ein Raster. Mit diesem Raster lässt
 sich die Pfeifenmenge im Inneren der Orgel vom Spieltisch aus beherrschen.

 Das Grundprinzip ist hierbei eine optimale, übersichtliche und leicht
 bedienbare Anlage, die sich am modernen neuzeitlichen Orgelbau orientiert.
 



 
 


Orgelspiel soll Freude bereiten!

Das „Kunstwerk Orgel“ ist also nicht ein
bloßes Museumsstück nach historischer Art,
sondern als Musikinstrument das
Handwerkzeug des Organisten und Musikers.

Spieltafel - Spielschrank - Spieltisch
Ob Registerzüge, Hebel oder Wippen ...
über Geschmack lässt sich wahrlich viel diskutieren.
Die entsprechende Spielanlage sollte jedenfalls
in Form und Gestaltung ergonomisch übersichtlich
und leicht bedienbar sein.
 
 



 





Johann Simon
Kreuzpointner
/ A
an der Orgel in
Niederneukirchen
Jeremy Joseph
Südafrika / Lübeck / Wien
an der Orgel in Roitham
Mr. Tom Wiggal
Cambridge
an der Orgel in
Vorchdorf
 


 
 
Der Klang einer Orgel ist
neben der optischen
Aufmachung ein
entscheidendes und
wesentliches Element für die
Faszination, die von diesem
größten Musikinstrument
ausgeht.
 
Orgelpfeifen aus verschiedenen Holzarten wie Eichenholz, Fichte, Kiefer,
Birne, Ahorn und verschiedenen Metallen wie niedriger oder hochprozentiger Zinn-Blei-Legierung, Kupfer, Messing und Zink, lassen verschiedenste Klänge hörbar werden.
 
Jedes Register erhält seine charakteristische Mensur, Bauart und Form und wird so zu einem wichtigen Bestandteil eines gesamten Klangkonzeptes.
Bei der Intonation wird jeder Ton mit chromatischen Tonleitern eingekreist, umrundet, angetippt, gerichtet, wieder eingekreist, verglichen, gestimmt, wieder verglichen, ... usw.
Jeder Ton wird eingepasst in ein Gesamtwerk von vielen hundert Stimmen,
Obertönen und Schwebungen bis zur harmonischen Vollendung.